The CBd
Michel, BM on CBd-706
S. Michel, Die Magischen Gemmen im Britischen Museum, 2001, 204, no. 320

Rot-brauner Jaspis mit dunklen Einsprenkelungen, schwach poliert. Hochoval, Vs. konvex, Rs. leicht konvex, Rand nach hinten, Kante nach vorn abgeschrägt. An Rand und Kante leicht bestoßen.

2,5 x 2,1 x 0,7
3. Jh.n.Chr.
Von Rev. Greville J. Chester (1867). Aus Gaza.
Brit. Mus. Inv. G 229, EA 56229.

Vs.: Chnoubisschlange im Profil nach links. Der Löwenkopf ist umgeben von einem Nimbus mit sieben Doppelstrahlen. In das silhouettenhafte Profil sind kugelige Rundungen für Nase Auge und Wange eingesetzt, eine breite Kerbe bezeichnet den Augenbrauenwulst. Klare Linien gliedern die Mähne am Hinterkopf. Der gerippt gemusterte Schlangenleib ist schleifenartig gewunden, die Ausbuchtung nach rechts etwas größer als zur anderen Seite. Unvermittelt unten angesetzt, weist die Schwanzspitze als dünne waagerechte Linie nach rechts.

Rs.: Queroval, flüchtig geschnittenes Chnoubiszeichen mit z-förmigen Linien, darum herum angeordnet, links oben beginnend, die Buchstaben der Inschrift:
XΝOΥBIC
„Chnoubis”
Anstelle des Buchstaben Beta ist eine Swastika gesetzt. Philipp vermutet in einem ähnlichen Fall - für Beta ein Kreuz -, daß Name und Chnoubiszeichen absichtlich entstellt worden sein könnten.

Auffällig ist die (seltene) Verwendung eines rötlichen Steines für die Chnoubis-Thematik, dennoch dürfte das Stück in der Antike entstanden sein.

Mit Wölbung und Rundung durchgearbeitete Flächen lassen ein silhouettenhaftes Profil entstehen. Gezielt gesetzte Parallellinien gliedern die Fläche der Mähne und des Schlangenleibes, so daß die Darstellung insgesamt zwar klar und überschaubar bleibt, jedoch grob wirkt. Die Proportionen sind unstimmig, Kopf und Hals der Schlange zu wuchtig. Chnoubis ist etwas schräg in die Bildfläche gesetzt, so daß dadurch, wie auch durch den Schwung, der über die Brust in der Windung nach rechts fortgeführt ist, der Eindruck einer Bewegung nach links entsteht.

Publ.: BONNER 60 Anm.39; MICHEL, AΜULETTGEMMEN 386 Anm.2 (erw.).

Lit.: Ζu Motiv und Material: BONNER 60. - Zum Motiv: 304 /CBd-690/(Lit.).

Vgl.: Zum ungewöhnlichen Material und Farbe: Roter Jaspis, in antikem Bleiring PHILIPP, BERLIN 92 Taf. 35, 135 /CBd-218/; Roter Jaspis DELATTE-DERCHAIN 60 Νr. 62; Karneol ΝEVEROV (1978) 837 Taf. 169, 12; Karneol RIDDER, DE CLERCQ COLL. 769 Taf. 28, 3451. - Zum Kreuz anstelle des B: Chalcedon PHILIPP, BERLIN 91 Taf. 35, 133 /CBd-191/. - Ζu Motiv und Inschrift: 308 /CBd-694/(Vgl.), 318 /CBd-704/, 325 /CBd-711/. - Ζu Chnoubis mit Νimbus/Doppelstrahlen: Smaragd-Plasma DERCHAIN (1964) 179f. Νr. 2; Chalcedon und grüner Jaspis RIDDER, DE CLERCQ COLL. 769 Νr. 3452 (ohne. Abb.), 770 Taf. 28, 3454; Chalcedon STERNBERG, AUKTION 23, 1989, 68 Νr. 222; Olivin und Chalcedon PHILIPP, BERLIN 91 Taf. 34f., 132 /CBd-216/. 133 /CBd-191/; Plasma ΝICHOLLS, WELLCOME COLL. 25 Νr. 93; Moosachat AGD III KASSEL 238 Taf. 107, 164; Moosachat SKOLUDA MICHEL, AMULETTGEMΜΕN 380 Abb. 3; Νephrit BONNER, MISCELLANΥ 149 Taf. 36, 35; Unident. grün, FESTUGIÈRE, KOFLER COLL. 292 Taf. 1, 6; Jade, blaß-grün SOUTHESK COLL. 147 Ν 15 (ohne Abb.); Schwarzer Jaspis HAMBURGER, CAESAREA 33 Taf. 5, 110; Quarz, verbrannt? ΖWIERLEIN-DIEHL, KÖLN 74f. Taf. 12, 15 /CBd-1443/; Heliotrop DA VINCENZO LAZARI Νotizia delle opere d'arte e d'antichitá della Raccolta Correr di Venezia (1859) 126 Νr. 571 (ohne Abb.); Grüner Jaspis, Praser, Chalcedon, grüner Jaspis, Praser, Plasma und schwarzer Jaspis DELATTE-DERCHAIN 58 Νr. 54.55, 62 Νr. 67, 64ff. Νr. 73.75.77, 67 Νr. 80; Chalcedon, Plasma und Jade BONNER 267 Taf. 4, 83 /CBd-1041/.86 /CBd-1327/, 321 /CBd-1777/ Νr. 393 /CBd-1540/ (ohne Abb.); hier 317 /CBd-703/, 319 /CBd-705/, 321 /CBd-707/, 322 /CBd-708/, 325 /CBd-711/, 326 /CBd-712/, ferner 327 /CBd-713/, 338 /CBd-715/. - Zum Motiv allg.: 304 /CBd-690/(Vgl.)319 /CBd-705/(Vgl.), 321 /CBd-707/326 /CBd-712/, ferner 327 /CBd-713/(Vgl.)338 /CBd-715/(Vgl.).
Last modified: 2015-10-10 18:18:18
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