S. Michel, Die Magischen Gemmen im Britischen Museum, 2001, 206, no. 323
Moosachat von Chalcedon durchsetzt, poliert. Hochoval, Vs. leicht, Rs. stark konvex, Mittelgrat abgerundet. Vs. und Rs. oben abgesplittert, verschiedene Sprünge und Risse. Ringstein.
1,5 x 1,3 x 0,7
3. Jh.n.Chr.
Geschenk von Rev. G.J. Chester (1866). Aus Nazareth.
Brit. Mus. Inv. G 214, ΕA 56214.
Vs.: Chnoubis im Profil nach links. Der von sieben linearen Strahlen bekrönte Löwenkopf ist mit einem dreieckigen Auge und einer spitzen, mit einer Querkerbe abschließenden Nase ausgestattet. In dem leicht geöffneten Maul sind zwei spitze Zähne sichtbar, um das Löwengesicht herum ist bartähnlich bis unter das Kinn - mit feinen Strichen die Mähne angeordet. Der weiträumig gerippt gemusterte Schlangenleib ist prall und stark nach links gewölbt, bevor er rechts in eine doppelte Windung umknickt, sodann eine kleine Rundung nach links bildet und schließlich in die zu eng und dünn am Körper anliegende Schwanzspitze ausläuft.
Rs.: Inschrift in drei Reihen, darunter das Chnoubiszeichen, drei s-förmige Linien mit Querbalken:
XΝOΥBIC
ΝAAΒIC
BIΕΝΥΘ
„Chnoubis”, ->Naabis Bienouth-Logos
Obgleich der Gemmenschneider bemüht war, detailliert zu arbeiten, überzeugt die Figur nicht. Das Löwengesicht wirkt beinahe antropomorph. Auch die Führung des Schlangenleibes ist etwas überzogen: die Wölbung der Brust nach links ist zu stark, die linksläufige dritte Windung des Körpers und der Schwanz sind dagegen zu klein.
Publ.: MICHEL, AMULETTGEMMEN 386 Anm.2 (erw.).
Lit.: Zum Motiv:
304 /CBd-690/(Lit.).
Vgl.: Ζu Motiv und ->Naabis Bienouth-Logos:
321 /CBd-707/(Vgl.),
324 /CBd-710/. - Zum Motiv allg.:
304 /CBd-690/(Vgl.)
–322 /CBd-708/,
324 /CBd-710/–326 /CBd-712/, ferner
327 /CBd-713/(Vgl.)
–338 /CBd-715/(Vgl.).