Michel 2001, 31-32, no. 18.

Slg. Skoluda M050. (Michel 58)
2,21 x 1,79 x 0,36
2./3. Jh. n. Chr.

Brauner Jaspis, poliert, beiderseits flach, Rand nach hinten gewölbt, Kante nach vorn. Ringstein.

Vorderseite
Hochoval. Innerhalb zweier konzentrischer Ovale, die in zwölf Felder mit den Bildern der Sternzeichen aufge
teilt sind (Zodiakos), Harpokrates auf einer Lotusblüte nach links gerichtet. In der Linken ein Flagellum, die rechte Hand zum Mund geführt, auf dem Kopf ein Sonnendiskus. Am Stengel des Lotus windet sich eine Schlange empor – Hinweis auf die Urschöpfung, bei der wie der Lotus auch die Urschlange aus dem Nun hervorkam. Auch sind sowohl Schlange als auch Lotus Erscheinungsformen des Horus (Harsomtus). Im freien Feld um das Kind herum →Buchstaben und Zeichen, links von oben nach unten
ΑWΟΕ
→Vokale

Rückseite
Hochoval. Inschrift in sechs Reihen
WΡΕ
ΧΦΥΡΙΑ
ΜΕΡΙΜΦ
ΙΑWCΕΜ
ΕCΙΛΑ
ΜΨ
WΡΕ ΧΦΥΡΙ ΑΜΕΡΙΜΦ ΙΑW CΕΜΕCΙΛΑΜΨ
Namen und Anrufungen an Horus:
»Hore, Chepri, Amerimph« sowie →Iaô, →Semesilam.

Publikation
Michel, BritMus 74 zu Taf. 16, 111 /CBd-511/ (erw.); Michel, Studie 19.1.G Taf. 30, 3.

Literatur
zu Harpokrates auf dem Lotus: hier 12 /CBd-1655/ (Lit.). – zur Schlange am Lotus: O. Keel – C. Uuehlinger, Altorientalische Miniaturkunst (1989/1990) 109f.; Michel, BritMus 73f. zu Taf. 16, 111 /CBd-511/, 82f. zu Taf. 18, 125 /CBd-525/ (Lit., Vgl.); Michel, Studie zu 19.1.G.

Vergleiche
zur Schlange am Lotus: Heliotrop Smith-Hutton (1908) 53 Taf. 9, 239; grüner Jaspis und »Siltstone« Michel, BritMus 73f. Taf. 16, 111 /CBd-511/ und 80 Taf. 19, 122 /CBd-522/. – Zum Motiv: hier 17 /CBd-1609/ (Lit., Vgl.).