S. Michel, Die Magischen Gemmen im Britischen Museum, 2001, 284-285, no. 458.
Roter Jaspis mit gelb-grauem Streifen, schwach poliert. Hochoval, Vs. leicht konvex, Ι. flach, Rand nach hinten abgeschrägt, Kante nach vorn. Rand unten und oben beschädigt.
2,2 x 1,7 x 0,5
4./5. Jh.n.Chr.
Gekauft Von Rev. G. J. Chester (1867).
Brit. Mus. Inv. G 231, EA 56231.
Vs.: Gekreuzigter frontal, flankiert von zwei ihm zugewandten kleineren Figuren, das Kreuz selbst ist nicht angegeben. Die Figur am Kreuz ist sehr flüchtig ohne Angabe von Kleidung, Muskulatur und Geschlechtsteilen geschnitten, die Beine sind im Profil nach links leicht angewinkelt und schweben frei in der Luft, auch das stark gewölbte Gesäß ist im Profil gezeigt. Beide Arme sind waagerecht seitlich ausgestreckt, die Hände und Finger mit großen, flüchtigen Linien als gebunden angedeutet. Den Kopf umgibt eine Aureole, im Gesicht bezeichnen eine Waagerechte sowie eine diese kreuzende Senkrechte Augen und Νase. Die beiden Figuren links und rechts der weitaus größer dargestellten Zentralfigur haben jeweils die Arme betend erhoben, die leicht geknickten Beine könnten knieend gedacht sein, Kleidung, Haltung oder Gesichter sind nicht näher spezifiziert. Im freien Feld über dem Kopf der Mittelfigur aramäische Inschrift in einer Zeile:
Jesus M(essias)
Rs.: Queroval. Inschrift in drei Reihen, nichtgriechische Buchstaben.
Rand: umlaufende, nicht transkribierbare Inschrift und magische Zeichen.
Auch dieses Amulett zählt zu den frühen christlichen Bildern der Kreuzigung Christi und belegt mit den aramäischen Inschriften, der Nennung des Jesus als Messias sowie den magischen Zeichen, daß ein heidnischer Magier die Kraft des christlichen Gottes miteinbezog bzw. sich ein Christ der Magie bediente.
Eine sehr grobe Arbeit, fast nur mit dem Rundperl angefertigt, die Zeichnung ebenso flüchtig entworfen. Details fehlen. Dennoch ist das Stück ausdrucksvoll.
Publ.: Ε. LE BLAΝT, BAntFr 30, 1867, 111f. (erw.); BUDGE, GUIDE 242; Ε.A.W. BUDGE, The Mummy 2(1925) 333 Taf. 24; BONΝER 226; BONΝER, BRITMUS 336f. Taf. 98, 54; PH. DERCHΑIN, Die älteste Darstellung des Gekreuzigten, in: Κ. Wessel (Hrsg.), Christentum am Nil (1964) 109ff. Abb. S. 111; M. SMITH, Jesus the Magician (1978) 6lf.; M. SCHAPIRO, Late Antique, Early Christian and Mediaeval Art (1980) 125 Anm. 169.170 Abb. 28; SMITH, OLD ΤΕSTAMENΤ MOTIFS 188; KIEKHEFER, Magie im Mittelalter (1992) 31 Abb. 3b.
Lit.: 457 /CBd-815/(Lit.).
Vgl.: Zum Motiv: 457 /CBd-815/(Vgl.). - Ζu Schreibungen und Abkürzungen des Namens Jesu: 224 /CBd-622/(Vgl.), 239 /CBd-637/, 249 /CBd-647/(Vgl.), 250 /CBd-648/(Vgl.), 298 /CBd-684/, 398 /CBd-769/, 450 /CBd-808/, 457 /CBd-815/(Vgl.), 460 /CBd-818/, 465 /CBd-823/, 538 /CBd-897/(Vgl.), 541 /CBd-900/(Vgl.), ferner 5 /CBd-384/.