S. Michel, Die Magischen Gemmen im Britischen Museum, 2001, 125, no. 199.
Grün-roter Jaspis, stark poliert. Hochoval, Vs. flach, Rs. leicht konvex, Rand nach hinten, Kante unregelmäßig nach vorn abgerundet. Kleiner Abspliß auf der Vs. rechts unten, an einigen Stellen der Kante und am Rand bestoßen. Ringstein.
2,0 x 1,6 x 0,35
3. Jh.n.Chr.
Gekauft von J. Ogden (1986).
Brit. Mus. Inv. 1986,5-1,45.
Vs.: Hahnenköpfiger mit Schlangenbeinen, frontal, Kopf im Profil nach rechts. Der gerade noch als Hahnenkopf erkennbare Kopf ist grob gearbeitet, der Hals - wuchtig und breit gewölbt - ohne Angabe von Federn. Senkrecht über den Körper laufende Linien lassen die Figur mit einer eng gegürteten Tunika bekleidet erscheinen. Der rechte sehr dünne Arm ist angewinkelt erhoben und schwingt die Peitsche, deren Schnur nach innen zur Figur hin hängt. Der linke Arm ist vom Schulteransatz an durch den Rundschild verdeckt. Die gerippten, u-förmigen Schlangenbeine sind ebenfalls dünn, die Köpfe erinnern eher an Vogelköpfe, da zwei scharfe Linien schnabelähn abstehen. Der in Vorderansicht „gehaltene” Schild trägt die Aufschrift:
IΑW
->Iaô
Rs.: Inschrift in drei Reihen:
ΑΒPA
CAΞΔ
ΑΒPΑW
->Abrasax, AΒPAW
Das Zauberwort ABPAWΘ kommt in den magischen Papyri neben „Aoth” vor und ist wohl die Anrufung einer solaren Gottheit.
Etwas flüchtig geschnitten. Die wuchtigen breiten Flächen bei Ηals und Oberkörper prallen auf dünne Furchen wie Ärmchen und Beine und lassen den Anguipedes beinahe karikaturhaft wirken.
Lit.: Zum Wort ΑΒΡAWΘ: PREISENDANZ, PGM Index 236 a-b. - Ζu Μotiv und Thema:
181 /CBd-579/(Lit.).
Vgl.: Ζu AΒΡAWΘ: Chalcedon DELATTE-DERCHAIN 326 Nr. 487. - Ζu Motiv und ->Sabaôth:
190 /CBd-588/,
195 /CBd-593/,
196 /CBd-594/(Vgl.),
233 /CBd-631/,
234 /CBd-632/. - Zum Schild mit Aufsehrift IAW:
181 /CBd-579/,
189 /CBd-587/(Vgl.),
194 /CBd-592/,
201 /CBd-599/ - Ζum Motiv:
181 /CBd-579/(Vgl.)
–198 /CBd-596/(Vgl.),
200 /CBd-598/–235 /CBd-633/, ferner
236 /CBd-634/–238 /CBd-636/.