The CBd
Michel, BM on CBd-603
S. Michel, Die Magischen Gemmen im Britischen Museum, 2001, 128, no. 205.

Heliotrop, poliert. Hochoval, beiderseits flach, Rand nach hinten abgeschrägt, Kante abgerundet. Unten halbkreisförmig ausgebrochen, Abspliß an der Kante rechts, Mulde in Rs. reichend. Ringstein.

1,2 x 0,8 x 0,2
3. Jh.n.Chr.
Von G. Eastwood, Esq. (1864), vorher Sammlung Praun und Mertens.
Brit. Mus. Inv. G 165, ΕA 56165.

Vs.: Schlangenbeiniger, hahnenköpfig, frontal. Der Kopf im Profil nach links ist mit Κamm, großem Schnabel und Hautlappen dargestellt, der Hals glatt. Einige Wölbungen und Kerben am Oberkörper scheinen einen Panzer zu skizzieren, der Unterleib wird von einem Lendenschurz bedeckt. Der rechte Arm ist im Ellenbogen waagerecht abgewinkelt und trägt eine Peitsche, deren Schnur nach außen hängt. Der linke Αrm, in gleicher Haltung, ist im Inneren des Rundschildes sichtbar, die Hand umgreift den Porpax. Der zu einem Viertel vom Körper verdeckte, breitrandige Rundschild trägt die Aufschrift IAW (->Iaô). Die am Ansatz dünnen, gerippt gemusterten Schlangenbeine sind u-förmig, die Köpfe mit Bart und Kamm zeigen ein leicht geöffnetes Maul.

Rs.: Queroval, Inschrift:
ΦΥΛ
φύλ(ασσε), „behüte mich”?
ΦΥΛ dürfte die Abkürzung von φύλασσε oder φύλαξον sein. In den magischen Papyri ist auch die Variante φύλαξ belegt, auch werden Amulette als „Phylakterion” bezeichnet: „Φυλακτήρων σοματοφύλαξ πρός δαίμονας” (PREISENDANZ, PGM VII 580).

Flüchtig ausgeführt, aber mit Wölbungen, Rundungen und Details versehen. Die Proportionen sind bis auf den u dünnen Ansatz der Schlangenbeine stimmig, die Raumnutzung gut. Durch die spiegelbildlich symmetrisch angelegten Arme und Beine wirkt die Figur etwas steif.

Publ.: KING, GNOSTICS (1864) 221 Taf. 9, 6; KING, GNOSTICS 433 Taf. B. 1.

Lit.: Zu ΦΥΛΑΞ/ΦΥΛACCΟ etc.: BONNER 180 Anm.101. - Zu Motiv und Thema: 181 /CBd-579/(Lit.).

Vgl.: Zum Motiv Hahnenköpfiger mit Schlangenbeinen, Kopf nach links: Grau-schwarzer und grün-roter Jaspis, gelbliehweiß-brauner Achat AGD IIΙ KASSEL 227ff. Taf. 100f., 128. 133.135; Grüner, gelb-rot gesprenkelter Jaspis GETTY MUSEUM Inv. 84.AΝ.1.70 /CBd-2357/ (unpubl.); Roter Jaspis AGWIΕN ΙΙΙ 172f. Taf. 105, 2236 /CBd-2480/; Chalcedon SEPER (1941) 11 Νr. 11 Abb. 2; Lapislazuli, grünes Jaspis-Frgt. und grün-brauner Jaspis DELATTE-DERCHAIN 26 Νr. 3, 281 Νr. 9.14; Grün-roter Jaspis BONNER 281 Taf.8, 170 /CBd-1371/; hier 206 /CBd-604/(Vgl.)212 /CBd-610/. - Zu Motiv und Schutzinschrift: 192 /CBd-590/(Vgl.). - Zum Motiv: 181 /CBd-579/(Vgl.)204 /CBd-602/, ferner 213 /CBd-611/238 /CBd-636/.
Last modified: 2015-09-14 14:43:10
Link: cbd.mfab.hu/pandecta/335

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