The CBd
Michel, BM on CBd-613
S. Michel, Die Magischen Gemmen im Britischen Museum, 2001, 132, no. 215.

Braun-gelb gesprenkelter, dunkler Jaspis, poliert. Hochoval, beiderseits flach, Rand gerade und unregelmäßig, Kante abgerundet. Die Rs. ist stark abgerieben, unten und am Rand beschädigt.

2,7 x 2,0 x 0,5
3. Jh.n.Chr.
Herkunft unbekannt.
Brit. Mus. Inv. G 49, EA 56049.

Vs.: Hahnenköpfiger mit Schlangenbeinen, frontal, Kopf im Profil nach links. Bekleidung ist nicht näher zu spezifizieren, der Unterleib wird von einem Lendenschurz bedeckt. Beide Arme sind angewinkelt erhoben vom Körper abgestreckt, die Rechte trägt wohl eine Peitsche, der Gegenstand in der Linken ist nicht zu bestimmen, es könnte ein Zweig oder Zepter sein. Die Schlangenbeine der Figur winden sich u-förmig, das rechte ist tiefer gesetzt als das linke. Die Schlangenleiber sind glatt, die Köpfe grob mit Kamm und geöffneten Mäulern gekennzeichnet. Über dem Kopf der rechten Schlange beginnend, mit im freien Feld umlaufend verteilten Buchstaben die Inschrift:
AΒPACAΞIΑW
->Abrasax, ->Iaô

Rs.: Inschrift in vier Reihen:
ΜΙXAΗ
ΛΟΥPIΗ
PCAΒA
W
ΜΙΧAΗΛ ΟYPIΗP CAΒAW, Namen der Erzengel Michael und Uriel mit Epitheton ->Sabaôth
Vergleichsbeispiele belegen die Namen der Erzengel Michael, Uriei und das Wort Sabaôth ebenfalls in Verbindung mit dem Schlangenbeinigen mit Hahnenkopf. Die Namensformen Suriel und Uriel bezeichnen nach Müller ein und denselben Erzengel, hier in der häufig belegten Schreibung ΟΥPIΗP. Die Listen der koptischen Engellehre variieren in den Namen, wichtig ist die Siebenzahl der Erzengel, Raphael, Gabriel, Michael und Uriel gelten als die vier wichtigsten. Der Name Michael ist mit „wer ist wie Gott” übersetzbar, Suriel, „die Posaune Gottes” zählt in der Liturgie zu den reinen Erzengeln. Mit Posaunenschall geleitet er die Gerechten in das Paradies - eine Rolle ähnlich der Michaels. Die Endung „El” bedeutet sumerisch „Helligkeit oder Leuchten”.

Der Stein ist grob und flüchtig geschnitten. Die Figur des Anguipedes erscheint nur als Silhouette: zeichnerisch flach und ohne Binnenzeichnung.

Publ.: GOODENOUGH II 246 Anm.271, III 1080; BUDGE, GUIDE 241.

Lit.: Zu Motiv und Thema: 181 /CBd-579/(Lit.). - Zu den Erzengeln: BONNER 31f., 124 Anm.66, 149, 170f. Anm.27, 223f., ferner 212, 214 (syrische Bronzeanhänger mit Εngelnamen); C. DETLEF G. MÜLLER, Die Engellehre der koptischen Kirche (1959); PHILIPP, BERLIN 94 zu Nr.138 /CBd-221/.

Vgl.: Zur Inschrift der Rs.: Roter Jaspis AGWIEN III 172f. Taf. 105, 2236 /CBd-2480/; Sard DELATTE-DERCHAΙΝ 34 Nr. 27; Glas, braun HARRAUER, SOUBROM, 41f. Taf. 8, 2. - Zu Εngelnamen in Verbindung mit dem hahnenköpfigen Anguipedes: Grünbrauner Jaspis, Jaspis (ohne Farbangabe) und Chalcedon DELATΤE-DERCHAIN 29 Nr. 14, 33f. Nr. 24.25, 35f. Nr. 30; Hämatit BONNER 280 Taf. 8, 168 /CBd-1369/; Hämatit MARTIN 5 (unpubl.), nach CHΙFLET Taf. 4, 15 /CBd-2743/. - Zu abweichenden Attributen: 213 /CBd-611/(Vgl.). - Zum Motiv: 205 /CBd-603/(Vgl.)212 /CBd-610/, ferner 181 /CBd-579/(Vgl.)204 /CBd-602/, 216 /CBd-614/238 /CBd-636/.
Last modified: 2017-03-16 13:28:19
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